Erstmalig veröffentlicht 06/2021 im Telegram-Kanal „Tauhīd & Sunnah“ (Link)

Die Zeit der Lüge und der Mut zur Wahrheit

Wir leben in einer Zeit voller Lügen, Verzerrungen, falscher Ideologien und Irrtümer. Es wird für all jene, die ein wahres Wort sprechen wollen, immer schwieriger, dies auch ohne Konsequenzen zu tun.

Sogar unter den Nicht-Muslimen werden all jene, die in Zeiten wie diesen mal ein wahres Wort zu offenkundigen Missständen äußern, derart geächtet und verstoßen, dass sie immer wieder einknicken und alle anderen es sich anschließend zehn Mal überlegen, ob sie überhaupt den Mund aufmachen und damit ihre gesamte Existenz aufs Spiel setzen.

Wir Muslime müssen dabei verstehen, dass es zum Muslim-Sein dazugehört, ein gewisses Maß an Mut (nicht mit Leichtsinn zu verwechseln) an den Tag zu legen.

Je weniger jeder einzelne bereit ist, mutig für die Wahrheit einzustehen, umso schwieriger wird es für alle anderen, dies umzusetzen.

Dabei fürchten die Muslime niemanden außer Allah.

 

Allah sagt im Qur’ān:

فَلَا تَخْشَوُا النَّاسَ وَاخْشَوْنِ

„So fürchtet nicht die Menschen, sondern fürchtet Mich!“ (Al-Mā’idah, 5:44)

 

At-Tabarī erwähnt dazu in seinem Tafsīr, dass as-Suddī zur Bedeutung dieser Stelle sagte:

لَا تَخْشَوُا النَّاسَ فَتَكْتُمُوا مَا أَنْزَلْتُ

„Fürchtet nicht die Menschen, so dass ihr verbergt, was Ich herabgesandt habe!“

 

Ein Muslim ist kein Spielball dunkler Mächte. Er ist nicht auf dieser Erde, um sich mit dem Unrecht zu arrangieren und als Unterdrückter ein erniedrigtes Leben zu führen.

Er hat den Mut, die Wahrheit auszusprechen und ist nicht bereit, ein Leben in Erniedrigung gegenüber anderen Geschöpfen zu führen, da sein Leben dem Herrn der Geschöpfe gehört und er sich nur vor Ihm erniedrigt.